Hausmeister, im Fachjargon "Hausis", sind wortsinngemäß Meister des Hauses. Anders jedoch als ein Malermeister oder ein KFZ- Meister, die jeweils ihr Metier zur Perfektion beherrschen, muss ein Hausmeister keine Museumsqualität abliefern, sondern lediglich schauen, ob das Haus noch nicht eingestürzt ist.
Hier einen Wasserhahn austauschen, dort renovieren; Namensschilder, Glühlampen, Wohnungsübergaben, Aushänge, Korrespondenzen; Handwerker terminieren und einweisen, Türen öffnen oder aufbrechen; entrümpeln, mähen; von Dach bis Keller; Dürre oder Hochwasser ... insbesondere kreativ unbürokratisch organisieren. Antworten auf bauliche, rechtliche oder situative Fragen finden. Ähnlich einem Concierge im Hotel : Sorgfältig, hartnäckig, zuckersüß, mitfühlend, vorausdenkend, nachsichtig, ergebnisorientiert -- "whatever it takes", wie Draghis EZB sagen könnte.
Zusammengefasst braucht ein Hausmeister kaum Spezialwissen, aber immerhin aus vielen Bereichen die Basics. Treffender wäre die Bezeichnung "Hauswart", doch dieser Begriff erinnert an den berüchtigten "Blockwart", williges Werkzeug des Dritten Reiches. Vielleicht angemessen könnte man vom "Hausbetreuer" sprechen, das hört sich aber irgendwie traurig an, als hätte das arme Haus Demenz oder wäre geschäftsunfähig. Im Ergebnis bleibt wohl auch weiterhin nur der "Hausmeister". Etwas hochgestapelt, kann ich dennoch gut damit leben :-)